Salzburger Märchenonkel

Kultur-Staatssekretär Peter Wittmann ist es gelungen, die Festspiel-Causa in ein Wahlkampfscharmützel zu verwandeln.

Kalkulierte Optik:
Die ÖVP blockiert durch ihr Beharren auf der Person Helga Rabl-Stadlers aus politischem Kalkül die Fortsetzung des vielzitierten "Erneuerungsprozesses" der Festspiele.
Vom Tisch ist damit jede Diskussion über künstlerische Maßstäbe und Konzepte. Es geht offenbar nur noch um politischen Postenschacher.

Nur das großmütige Einlenken des Landeshauptmanns könnte diesen schlechten Eindruck tilgen. Die Frage scheint lediglich: Wen brüskiert Schausberger _ seine Partei oder die Vorkämpfer für die "zeitgemäße Festspielzukunft"?

Dieses Szenario trübt die Sicht auf die Realität: Es geht in Salzburg nicht um Erneuerung, längst nur noch um Rettung. Während Wittmann das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern weiter erzählen möchte, sollte eine verantwortungsvolle Kulturpolitik längst nach einem echten Schneider Ausschau halten.

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